Was war eigentlich meine Erwartung?

Joomla ist ein Content Management System , also etwas an dem man heute nicht mehr vorbei kommt.

In alten Zeiten wurden Webseiten zunächst direkt in HTML gestaltet, dann ergänzt durch dynamische Ausgaben, mittels einer (Skript-)Sprache, erzeugtes HTML . So wurde dann auch PHP ein "Ding".

Schnell kam man dann darauf, dass man das ganze serverseitig auch etwas organisieren kann. Dumm gesagt: man legt die schönen bunten Vorlagen (hier taucht der Begriff Template auf) in einem Ordner ab und überlässt einem Programm  ("Template-Engine" ) an entsprechenden Platzhaltern den dynamischen Inhalt einzufügen. Die Ausgabe - aus Vorlage mit eingefügten Inhalten ist dann ein HTML Dokument, das vom Server als Antwort auf das http-Request gesendet wird. Das waren eigentlich die schönsten Zeiten.

-> ...kennt ihr eigentlich Flask?

Im Grunde macht das ein CMS wie Joomla das heute meist genauso. Wenn in der Adresszeile des Browsers "https://thomas-hering.org/index.php/und dann irgendwas" ist da ein PHP-Programm, das auswertet was da nach seinem Namen steht - und steuert so die Ausgabe.

So hielt man den Programmierern die Künstler vom Leib, die an den Templates feilen dürfen.

Bei den CMS ging man dann einen Schritt weiter und stellte die Inhalte in den Mittelpunkt und die Idee, die Inhalte weder von Designern noch Programmierern erstellen zu lassen - sondern praktisch jedem die Möglichkeiten zu geben, quasi Idiotensicher, die Inhalte der Internetseite zu gestalten.

Verkaufen kann man das so , dass man unabhängiger von Dienstleistern und bösen Programmierer wird. Man kann seine Seiten jetzt quasi selber "pflegen"  - oder vom Lehrling pflegen lassen . Also statt 2h a 70,-€ an einen Dritten zu bezahlen, macht's die Sekretärin im Homeoffice nach Feierabend..  oder so ähnlich. Das führt dazu die IT-Kosten zu senken und die Investition ist eine für's Leben.

Alter - ich schwör!

Im Grunde ist eigentlich alles gesagt, wenn ich mal so eben fallen lasse, dass es für TYPO3 ein (riesen CMS ) mit Typoscript sowas wie eine eigen Skriptsprache gibt.

Das macht ja auch sinn, will ich dem Benutzer so viele Gestaltungsmöglichkeiten geben, Wie Autor, Designer und Programmierer früher hatten.... und das alles in eine Benutzerumgebung zu packen, dann wird die Bedienung irgendwann mal....äh.. unübersichtlich(?). Je fortschrittlicher das CMS, desto Aua, liegt also eigentlich an den Wünschen der Benutzer.

Da später dann mal selber in den Programmablauf oder den Style einzugreifen wird immer schwieriger, weil man nicht nur Programmieren, sondern - wichtiger - das System kennen muss.

Was erwarte ich jetzt vom 5. Joomla?

Auf den aller erste Blick sieht man schon Joomla liebt immer noch seine Autoren und Beiträge, als ginge es darum, dass 50 Schüler gemeinsam an ihrer Schülerzeitung  arbeiten. Sie können sich jederzeit anmelden und am Frontend ihre Beiträge bearbeiten. Deshalb hat Joomla ein ausgefeiltes System zur Rechteverwaltung. 

Bei mir fliegt die Anmeldung traditionsgemäß als erstes raus - ich bin nicht so der "Mitmachtyp". Daher werde ich zur Benutzerverwaltung auch nicht viel sagen. Also was gab's mal gutes..

  • Zunächst z.B. , dass es sowas gibt wie "Positionen", die je nach Template mal hier mal da auftauchen oder nicht vorhanden sind (s.o.).
  • an diese Stellen kann man dann module heften, die irgend etwas beinhalten  - das alles natürlich alles mit einer Bedienung, dass man böse Hirnverwicklungen und erstmal 500 Stunden gewöhnung braucht - und gaanz viel Schlaf zur Regeneration.
  • Danach kann man zwar keine Socken mehr in die Schublade legen, weill man sich dabei am Schrank verhebt... aber mit dem CMS bekommt man ein horizontales Menü an den unteren Seitenrand...
  • Einestages auch mal herauszufinden, wo jeder neue Menüeintrag die Position (und Inhalt) für "Beitragsinfo" erbt.

Eine Überraschung für mich war:  Nach der Installation kommt joomla 5 mit einem Template  daher, dass auf den Namen Casiopeia hört.

template

Wo sind z.B. meine Bienen geblieben?

In den alten Tagen kam joomla nach der Installation, ich glaube mit 3(?) Templates daher (ey, das ist 15 Jahre her...)Das hatte damals, nach meinem Gefühl den Vorteil, dass man durch den leichten Wechsel zwischen Templates schon schnell experimentieren konnte und ein "Gefühl" für das Ganze bekam.. 

Heute gibt es nur ein "mitgeliefertes" Template - und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass die Tricks mit der "user.css" mit anderen Templates nicht funktionieren.

Dazu Später mehr... learning in progress... Allerdings: Ist Joomla 6 jetzt für 2025 angekündigt? (Ich bin zu alt für den Scheiß)

Etwas erstaunt war ich allerdings, dass es recht wenig (freie) Templates für Joomla 5 gibt. Das ist zumindest mein erster Eindruck. Das heißt natürlich nicht, dass ich mich wundere, dass Leute Geld verlangen... Es war eigentlich immer umgekehrt, dass ich mich über die Branche wunderte.. aber egal.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach steht und Fällt so ein Template später mit guten Bildern und die müssen irgendwo herkommen.

Was mir im Moment fehlt ist sozusagen Karte und Kompass also einerseits eine Aufzählung der Positionen und Bereiche - und wo sie in einem Tenplate jeweils auftauchen, sowie ein Verzeichnis der id und Klassen , über die man welche Elemente in den Stylesheets erreichen kann.

Obwohl ich in Design-Fragen sicher nicht die letzte Instanz bin werde ich in den nächsten Tagen mal sehen was ich aus "Cassiopeia" so machen, ggf.  verunstalten kann.